Besonders kleinere Unternehmen versuchen Kosten zu sparen und setzen statt auf eine eigene Website gerne auf eine Online-Präsenz in den Sozialen Medien.
Ein Fehler, der im schlimmsten Fall eine Firma in die Insolvenz treiben kann, wie die folgenden Überlegungen zeigen.
„Warum brauche ich eine Website, wenn ich auch über die Sozialen Medien meine Kunden erreichen kann?“
Warum sollten Sie die Aufwände und Kosten, die mit dem Betrieb einer eigenen Webseite einhergehen in Kauf nehmen, wenn Ihnen die Social-Media-Plattformen Facebook, Twitter, YouTube & Co. ihre Dienste kostenlos zur Verfügung stellen? Zumal dann, wenn diese Internetriesen Ihnen auch noch den Kontakt zu Ihrer Zielgruppe frei Haus dazu liefern?
In der Tat spricht vieles für solche Angebote: User benötigen kaum technische Fachkenntnisse, die Seiten sind für Suchmaschinen optimiert, bieten fertige Marketingtools und einfach zu bedienende technische Features, um Texte, Bilder und Filme ins Netz zu stellen. Zudem können Sie anhand von Analysetools schnell auf Kundenstatistiken und –daten zugreifen.
Behalten Sie die Kontrolle über Ihre Online-Präsenz
Besonders die letzten beiden Punkte – technische Dienste und Daten – sind aber entscheidende Punkte wenn es um die Frage geht, ob die Sozialen Medien als Internetauftritt Ihres Unternehmens wirklich die erste Wahl sind.
Denn bedenken Sie: was und mit welcher Reichweite über Facebook und Co. geposted wird, liegt in der alleinigen Entscheidung der Plattformbetreiber. Ob ein Bild oder ein Video als „adäquat“ oder gar als „relevant“ eingestuft wird, ist nicht Ihre Unternehmensentscheidung, sondern wird nach von Ihnen nicht beeinflussbaren Kriterien und Algorithmen bestimmt. Ihre Werbemaßnahmen geraten so in absolute Abhängigkeit zu einem Anbieter, auf dessen Vorgehen Sie keinerlei Einfluss haben.
Und da sich die Kriterien der Social-Media-Dienste in schnellen Abständen ändern, ist nicht einmal eine mittelfristige Werbestrategie sicher planbar: ein Video, das heute noch zulässig ist, kann morgen schon als „inappropriate content“ eingestuft und gelöscht werden, ein Text kann als „nicht relevant“ bewertet werden und wird somit kaum angezeigt. Was auch immer in diesem Medium geschieht, Sie können Ihren Firmenauftritt im Zweifelsfall nicht beeinflussen.
Ein aktuelles Beispiel illustriert, dass dies keine leere Warnung ist: das Wiener Tanzfestivals Impulstanz hatte auf Facebook als wichtige Kommuniklationsplattform gesetzt und entsprechend Bilder und Videos der teilnehmenden Kompanien hochgeladen. Doch das Soziale Netzwerk sperrte die Seite ohne nähere Angabe von Gründen und reagierte auf Nachfragen der Organisatoren über Monate hinweg gar nicht. Erst Berichte in der Presse führten zu einem Einlenken des Konzerns. (Der ganze Vorgang ist nachzulesen u.a. unter https://www.derstandard.at/story/2000106079057/facebook-sperrt-impulstanz-seite-wegen-videos-nackter-taenzer oder https://diepresse.com/home/kultur/news/5656704/Facebook_Sperre-der-Seite-von-ImPulsTanz-war-ein-Versehen).
Und da sich zudem die Kriterien der Social-Media-Dienste in schnellen Abständen ändern, ist nicht einmal eine mittelfristige Werbestrategie sicher planbar: ein Video, das heute noch zulässig ist, kann morgen schon als „inappropriate content“ eingestuft und gelöscht werden, ein Text kann als „nicht relevant“ bewertet werden und wird somit kaum angezeigt. Was auch immer in diesem Medium geschieht, Sie können Ihren Firmenauftritt im Zweifelsfall nicht beeinflussen.
Es ist wie in einem Haus: Sind Sie der Besitzer, können Sie im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen tun und lassen, was Sie für richtig und notwendig halte. Sind sie Mieter, haben sie sich an die Vorgaben des Vermieters zu halten. Und als kostenloser Dauergast – und etwas Vergleichbares sind die meisten Firmenseiten auf Facebook, Twitter etc. – haben Sie gar keine Rechte und sind dem Besitzer relativ hilflos ausgeliefert.
Wollen Sie sich wirklich die Entscheidung über Ihren Unternehmsauftritt aus der Hand nehmen lassen?
Im Interesse Ihrer Kunden: bleiben Sie im Besitz Ihrer Daten
Beim Thema der über die Social Media Plattformen erhobenen Daten ist die Situation fast noch dramatischer.
Wenn Sie in den letzten Monaten die Nachrichten aufmerksam verfolgt haben, werden die Berichte über die diversen „Datenkraken“ nicht an Ihnen vorübergegangen sein. Denn alle Ihre Bilder und Artikel, vor allem aber auch die Nutzerdaten Ihrer Social-Media-Seiten-Besucher, gehören nicht etwa Ihnen, sondern dem Plattformbetreiber.
In Zeiten des geschärften Bewusstseins für Datenschutz-Themen sollte Sie es sich deshalb als Unternehmer gut überlegen, ob Ihre Kommunikation ausschließlich über intransparent agierende Drittanbieter stattfinden soll. Fragen Sie doch einmal einen Kunden, was er/ sie davon hält…
Fazit: Sozialen Medien sind ein Werbemedium, der „Hub“ Ihres Unternehmens sollte die eigene Webseite sein
Nutzen Sie die Social-Media-Plattformen als das, was sie sind: eine Werbeplattform unter vielen innerhalb Ihres Marktauftritts. Bequem, aber unsicher.
Nehmen Sie auf jeden Fall die Mühe auf sich, die zentralen Funktionen Ihrer Marketingstrategie über eine eigene Webseite (das heißt: eine eigene Domain, ein Hosting und eine von Ihnen administrierte Web-Präsenz) auszuspielen. Ihre Kunden werden es Ihnen danken und Sie haben die 100%ige Kontrolle über alle Aktionen und Kommunikationskanäle.
Nur mit eigener Infrastruktur bleiben Sie von den Entscheidungen anderer unabhängig.